Mohammed Ahmadi, Dalaas / Somalia
Österreich gehört laut einem Bericht zu den zehn friedlichsten und Somalia zu den zehn gefährlichsten Ländern der Welt. Wenn man auf die Welt schaut, ist Europa einer der friedlichsten Kontinente der Welt. Dieser Frieden ist nicht einfach von selbst gekommen, sondern Menschen haben sich dafür entschieden, dass sie Frieden wollen und auch dann ist es nicht von selbst passiert. Jeder, der aus einem Land kommt, in dem Krieg herrscht, sucht irgendwie ein Leben in Frieden. Ich denke mir, mein Heimatland soll nicht gleich wie Österreich werden, aber auch so friedlich. Und jede Entwicklung geschieht mit Frieden. Ich möchte das, was ich hier gelernt habe, auch nach Hause bringen.
Ruka Alkafaji, Feldkirch / Irak
Bei den zwei Anlässen, bei denen ich hier war habe ich gemerkt, dass es ganz unterschiedliche Ideen von Frieden gib. Für viele bedeutet Frieden einfach die Abwesenheit von Krieg, aber es gibt verschiedene Frieden. Für mich bedeutet es, dass man auch mit sich selbst zufrieden ist und auch zwischen den Religionen Frieden ist. Frieden hängt also nicht nur vom System ab, ob es kriegerisch ist, sondern auch von unseren Beziehungen zueinander. Z.B. hat es früher keinen Frieden zwischen Schwarzen und Weißen gegeben, oder im Irak zwischen den religiösen Gruppierungen. Frieden hat auch damit zu tun, dass man andere akzeptiert. Und ich sehe auch, dass wir jeder unsere eigenen Gedanken dazu haben. Von den geteilten Gedanken hier in der Friedenswirkstätte haben wir alle etwas für Frieden mitnehmen können.
Peter Mennel, Bregenz
Ich arbeite beim Verein Vindex viel mit Menschen, die etwas brauchen. Da ist es oft so, dass es Probleme gibt und ich soll sie lösen. Das besondere an der Friedenswirkstätte für mich war es, wirklich auf Augenhöhe miteinander zu sein. Unsere Lebensgeschichten sind unterschiedlich und viele hier haben viel mehr durchmachen müssen als ich, aber hier begegnen wir uns als Menschen und da unterscheidet uns nicht mehr viel - wir sind so wie wir sind und wir können über dieselben Dinge lachen. Ich höre, dass für die Teilnehmenden das, was wir hier erlebt haben mit Friedensarbeit zu tun hat und als wichtig empfunden wird. Resonanz bedeutet auch, dass wenn mich etwas berührt, mich das auch ins veränderte Handeln bringt, darum wünsche ich mir, dass wir nicht nur darauf warten, wieder zu einer Friedenswirkstätte eingeladen zu werden, sondern dass wir diese Schwingung, die wir hier erfahren haben auch mit anderen Leuten teilen.
Mohammed Mohammed, Dornbirn / Somalia
Friede hat viele Gesichter und wir haben alle unsere eigenen Vorstellungen von Frieden. Auf der Welt gibt es viele Ländern in denen Krieg herrscht und die Einwohner haben gespürt und erlebt, wie wertvoll Frieden ist. Es ist auch wichtig, dass man die Länder als Vorbild nimmt, die dauerhaften Frieden und Stabilität haben, damit mehr Menschen in Frieden und mit guter Perspektive leben können. Es ganz wichtig, dass es solche Veranstaltungen gibt, wo man über Frieden reden kann, das ist sehr mutig und darum bedanke ich mich für die Möglichkeit hier teilzunehmen. Wir hätten auch gerne weitere solche Veranstaltungen, es ist auch wichtig für unsere Integration. Danke.
Alason, Hohenems / Somalia
Es würde uns alle freuen, wenn es mehr solche Veranstaltungen gäbe, das wäre sehr hilfreich. Ich glaube alle, die hierhergekommen sind wollen sich integrieren und die Friedenswirkstätte ist wichtig für unsere gemeinsame Integration. Ich persönlich freue mich über neue soziale Kontakte, aber die Verständigung ist schwierig. Jeder hat etwas von den anderen zu lernen - beispielsweise will vielleicht ein Iraker etwas vom Somalier wissen oder der Afghane vom Iraker - und das ist auch gut so.
Christian Hörl, Bregenz
Die Friedenswirkstätte führte Menschen über Kontinente hinweg zusammen, die gegenwärtig alle ihren Lebensschwerpunkt in Vorarlberg haben. Es war sehr schön sich auszutauschen, völlig neue Eindrücke zu erhalten, miteinander zu lachen und traurig zu sein. Besonders gut hat mir das gemeinsame Gestalten eines Mandalas gefallen und die Dialoge haben gezeigt mit welch unterschiedlichen Blickwinkeln wir auf eine Fragestellung schauen können. Es ist schön, dass wir uns gegenseitig bereichern können.
Simone König, Dornbirn
Was die Friedenswirkstätte für mich auszeichnet sind die freundschaftlichen Begegnungen, bei den verschiedenen Aktivitäten, Spielen und gemeinsamen Gesprächen. Das wirkt auch ganz stark über unsere Treffen hinaus. Beim ersten Treffen hat Julia die Frage gestellt, was wir für Frieden tun können und da ist auch die Frage aufgetaucht, wer von uns für Frieden betet. Ich hatte nicht das Gefühl zu diesem Kreis zu gehören, weil ich Beten mit Kirche und Religion verbunden habe. Eine Frau hat mir dann in einem anderen Kontext von einem Beispiel von einer anderen Form von Gebet erzählt, als sich in einer Stadt in einem Kriegsgebiet Menschen an verschiedenen Orten positioniert haben, die gleichzeitig für Frieden gebetet haben und es sei spürbar geworden, dass sich das Feld verändert hatte. Ich habe sie gefragt, wie denn diese Form von Gebetspraxis funktioniert. Sie erklärte, dass man sich mit seinem ganzen Sein in den Zustand hineinversetzt, in dem man sein möchte, also in einen friedlichen Zustand. Ich möchte gerne lernen und üben, so für Frieden zu beten.
Kathrin Salzmann, Bregenz
Ich bin Lehrerin und habe in der Friedenswirkstätte mindestens so viele hilfreiche methodische Werkzeuge gelernt wie in meiner pädagogischen Ausbildung. Der Prozess und die Begegnungen waren schön, lustig, berührend, inspirierend. Jetzt auch in der Kleingruppe für das interkulturelle Radioprojekt weiterzuwirken macht mir große Freude.